Dies und das, nur mal so!

2005/12/07

Philip Roths "The Plot Against America"

Ich lese gerade die letzten Seiten des Buches und bin recht angetan. Es geht wie bei Philipp K. Dicks The Man in the High Castle und Robert Harris Fatherland um eine Welt, in welcher der zweite Weltkrieg anders verlaufen ist. Während in Dicks Buch die Deutschen einfach den zweiten Weltkrieg gewinnen, werden bei Harris und Roth die Amerikaner zu Verbündeten Hitlers.

Bei Roth wird Charles Lindbergh (ja, der Atlantiküberquerer), ein "Salonantisemit", zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt, wodurch sich die Welt des Autors drastisch ändert. Auch in Amerika kommt es zu Progromen ähnlich der Kristallnacht, Kanada ist ein Zufluchtsort für viele US-Juden. Roth erzählt hier aus der Sicht des alten Mannes, wie wohl seine Kindheit in Newark verlaufen wäre, hätten sich die USA auf die Seite Hitlers geschlagen.

Abgrenzung: Dicks Buch ist merklich das eines Science-Fiction Autors, das von Harris hauptsächlich ein spannender Krimi und jenes von Roth ist eine literarisch anspruchsvolle Mischung zwischen einer Autobiographie seiner Jugendjahre und einem Politthriller. Das Ende fällt leider etwas ab, die ersten sieben Achtel sind aber wirklich packend.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Was heißt denn Dicks Buch ist merklich das eines Science-Fiction Autors?
Kann nicht schreiben, der Mann? Grüne Männchen im Weißem Haus?

Mirko hat gesagt…

Nun, das Ganze spielt (meiner Erinnerung nach) in den 60er Jahren, die Deutschen fliegen mit Raketen rum, legen das Mittelmeer trocen, es wird über ihre abartigen Experimente in Afrika berichtet etc. Ingesamt eben technischer/wissenschaftlicher, darum eben eher Science-Fiction (das ist für mich keine Abwertung!). Wikipedia hat auch einen Artikel über das Buch (ebenso über Fatherland).

Anonym hat gesagt…

Danke für die Klarstellung (und die Links). Ich hatte den Roman mal vor Ewigkeiten gelesen und gar nicht als so technisch/wissenschaftlich in Erinnerung gehabt.